Bericht eines Junggesellen, der sich auf eine andere Art der Walz befindet – Teil 4

Willkommen zurück!

Nachdem ich die Sommermonate überwiegend in der gleichen Region war, startet jetzt der Teil der Reise, bei dem ich vor allem unterwegs sein werde und mir die Länder und Regionen der europäischen Atlantikküste anschauen möchte.

Setzen wir da fort, wo ich aufgehöhrt habe… 

Nachdem ich mir am nächsten Morgen einige hamburger Sehenswürdigkeiten angeschaut hatte setzte ich meine Reise Richtung Bremen fort. Dort lud mich ein Freund zu einem Stadtrundgang ein, wobei wir unter anderem den Spitzen Gebel (Bild 1), die Bremer Stadtmusikanten (Bild 2) und das Schnoorviertel besuchten (Bild 3). Dies ist ein Altstadtviertel von Bremen aus dem 13 Jh. und besteht aus ganz vielen kleinen Häusern, die wie an einer “Schnoor = Schnur” gebaut worden sind.

Danach fuhr ich weiter Richtung Westen in die Nähe von Emden, an die Grenze von Deutschland und den Niederlanden. Dort unternahm ich einen Ausflug durch die Schilfwiesen bis ich zu einer Vogelwarte kam (Bild 4), von der aus die Zugvögel auf ihrem Weg Richtung Süden zu beobachten waren.

Weiter ging es dann, am nächsten Tag, über sehr viel flaches Land an die Nordseeküste nach Harlingen. Dort gab es einen geeigneten Strand, um meine Kitesurfkünste weiter auszubauen. So packte ich den Drachen aus und ließ ihn mit Hilfe eines fremden Mannes steigen. Zuerst übte ich noch ein wenig mit dem Wind umzugehen. Nach ein paar kleinen Unfällen und Fehlversuchen hatte ich den Drachen zumindest schonmal am Land unter Kontrolle. Daher schnappte ich mir mein Board und ging bis ins hüfttiefe Wasser hinaus. Als ich das Board an den Füßen hatte und den Drachen ausgerichtet, ließ ich mich vom Wind über das Wasser Richtung Land ziehen. Als der Strand immer näher kam musste ich die Fahrt mehr oder weniger elegant abbrechen. Nachdem ich mich wieder aufgerappelt hatte ging ich also wieder raus bis in das hüfttiefe Wasser und surfte erneut Richtung Strand. Diesmal klappte das Anhalten schon viel besser und so übte ich noch einige Zeit bis mir kalt war und die Kraft nachließ. Ich trocknete die Sachen und packte alles zurück in den Camper, sodass ich die Reise fortsetzen konnte.

Zwei Tage später erreichte ich Amsterdam, die Stadt mit ganz besonderem Charme. Die vielen kleinen Häuser der Altstadt direkt an den Kanälen und der angrenzende Hafen erinnert sehr an die Zeit der großen Seefahrer und hat mich begeistert. Auf Bild 5 sieht man die typischen Häuser an den Kanälen, welche ich mir während einer Grachtenfahrt angeschaut habe.

Am nächsten Tag erkundete ich dann das Umland von Amsterdam. Unter anderem entdeckte ich dieses skurrile Hotel (Bild 6) welches so aussieht, als wären ganz viele Häuser über einander gestapelt worden. Später an diesem Tag besuchte ich die Zaanschen Mühlen, ein großes Freilichtmuseum mit den Wahrzeichen Hollands, die Windmühlen (Bild 7). Diese waren alle noch funktionstüchtig und drehten sich an diesem Tag im Wind. Eine dieser Mühlen war eine Sägemühle und diese schaute ich mir auch von Innen an (Bild 8). Ich erfuhr, dass die Mühle nach den alten Plänen von Grund auf neu gebaut wurde und von einem Heimatverein betrieben wird. Jede Arbeit in dieser Sägemühle, sowohl das sägen, als auch das heben der Stämme, wurde durch Windkraft und Transmission ausgeführt. Einfach erstaunlich, wenn man bedenkt, dass diese Mühle nur aus Holz und Metall besteht.

Weiter ging dann die Reise über Rotterdam bis zur Stadt Calais von der man auf Bild 9 das riesige Rathaus sieht.

Ich fuhr immer entlang der französischen Küste und schaute mir die Gegend an. Unter anderem die Burg von Dieppe (Bild 10) oder die Kalksteinküste mit ihren Steinbögen und Buchten (Bild 11,12).

Den nächsten Stopp machte ich an den Landungsstränden der Normandie (Bild 13). Ich besuchte ein Museum und einige der noch vorhandenen Bunker und Wehranlagen. Sehr erschreckend, wenn man sich die Übermittlungen des Museums in echt vorstellen kann, weil man genau an dem Ort steht wo die Bilder einst gemacht worden sind.

Dem Touristenmagnet Le Mont Saint Michel (Bild 14) musste ich ebenfalls einen Besuch abstatten. Dies ist ein befestigtes Kloster samt Dorf auf einem kleinen Felsen mitten im Wattenmeer. Auch das war ein atemberaubendes Erlebnis, allerdings auch sehr stark besucht. So ging die Reise gut voran und ich schaute mir unter Anderem St. Malo und Nantes an, bis ich dann am 20.10 auf meine Freunde und Brüder in Bordeaux traf. Die Zusammenkunft wurde anschließend in geselliger Runde vor dem Camper gefeiert und wir planten die kommende Zeit zusammen. Am nächsten Morgen machten wir eine Stadttour durch Bordeaux und besuchten die Dune du Pilat (Bild 15), eine riesengroße Wanderdüne am Atlantik. Da wir einmal am Ozean waren, und das Wetter echt schön war, haben wir direkt noch einen weiteren Strandtag gemacht und uns von den gewaltigen Wellen durchwälzen lassen.

So fuhren wir Stück für Stück in Richtung Spanien, bis wir die ersten Hügelketten der Pyrenäen erreichten. Dort unternahmen wir ausgedehnte Wandertouren und schauten uns hohe Felsklippen, sowie die dort lebenden Adler an (Bild 16).

Auf dem nächsten Bild ist die Seefahrerkapelle Gaztelugatxe vor der Küste des Baskenlandes zu sehen (Bild 17).

Ebenso auf dem Weg lag dann außerdem noch diese Burg (Bild 18). Leider stand sie leer und man konnte sie nicht von Innen betrachten. Einige meiner Freunde aus der Heimat mussten uns dann ab Santander verlassen. So ging die Reise für mich und drei andere Freunde ohne sie weiter.

Wir fuhren ein Stück in das Landesinnere zu den Picos de Europa. Ein ganz kleines aber feines Hochgebirge ca. 50 km von der Küste entfernt. Wir machten uns einen der erreichbaren Gipfel zum Ziel und bestiegen diesen dann am folgenden Tag (Bild 19). Das Gefühl am Ende auf dem Gipfel zu stehen war wirklich erleichternd und wir genossen die Aussicht. Danach stiegen wir wieder ins Tal hinab und aßen ein deftiges Abendessen. Plötzlich kamen eine Rauchwolke und ein Ascheregen durch das Tal, sodass wir ins Auto flohen und alles zumachen mussten. Am nächsten Morgen fuhren wir dann mit den Autos weiter und sahen die abgebrannten Wälder der Nacht im Nachbartal (Bild 20). Ein paar Stämme und Büsche brannten noch und wir schlängelten uns daran vorbei, die Passstraße immer weiter hoch. Am Scheitel des Passes machten wir halt und ich freute mich, dass mein Auto diesen Kampf bis hierher mitgemacht hatte (Bild 21). Was wir als nächstes auf dieser Passstraße erlebten, war ein Naturspektakel, aber das ist schon Stoff für den nächsten Bericht.

Mit freundlichen Grüßen euer Tobias.

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